Den Kopf voller Gedanken, die wie Unkraut sich vermehren,
im Zaum sind sie zu halten nur in Zeiten,
in denen ich so mutig bin, mein Innerstes nach außen umzukehren
in der Hoffnung, dass da jemand ist, der mich nimmt, so wie ich bin
und mich nicht formen will zu der, die ich zu sein scheine.
Doch Masken werden aufgesetzt und ausgetauscht.
Dabei ist kurz nur das Gesicht zu sehen,
welches auf Augen trifft, die kurz nur nicht ganz deutlich sehen.
Das "Miteinander tun" verschlingt das "Miteinander sein".
Der Alltag trägt, lässt dann die Liebe Liebe sein.
Wir sind uns so vertraut! Ich traue mich,
dem Gegenüber MICH zu zeigen: Auch so bin ich.
Ich möchte ihm erklären auch, warum.
Jedoch: die Hände auf die Ohren, Augen zu und stumm
verweigert er die Blicke auf mein "Ich", weil: Unweigerlich
sieht er darin sein Spiegelbild und fürchtet sich.
Die Liebe legt geheimste Wünsche frei,
kann mutig Anlass geben uns zu hinterfragen,
ob wir uns weiter klammern sollten an die eigenen Fassaden,
die uns bis jetzt bewahren halfen vor der eigenen Verletzlichkeit.
Der Stein der Weisen in der Manteltasche,
der macht uns unerschütterlich, verleiht Gewicht.
Der Mantel -einmal abgelegt - bleibt nackte Tatsache.
Der Stein taugt allenfalls als Wurfgeschoss auf irgendwen,
und sei's ein einst geliebter Mensch, den wir nun anders sehen.
Wieder allein, ist nichts mehr, wie es vorher war,
nicht besser oder schlechter, aber anders. Und ich sehe klar,
dass in wie Unkraut wuchernden Gedanken
so manches Pflänzchen danach giert, dass man es kultiviert,
ihm einen Platz gibt in dem Seelengarten.
Also: Nicht allzu lange mit dem Jäten warten!
Mann für Mann
komme ich doch immer wieder anders
wieder bei mir an.
Oft scheint's, als liefe ich im Kreis.
Doch unterm Strich
komme ich auf dem Weg zu mir ein jedes Mal
ein gutes Stück voran,
lege so in meinem Seelengarten
meine ganz speziellen Wege an.
vor allem die Natur, ihr Wandel in den Jahreszeiten und auch die Veränderung, das Werden und Vergehen. Zu den Schnappschüssen bitte hier klicken.
Paul Brunton half im genau richtigen Moment, den spirituellen Raum in mir zu entdecken.
Eckhart Tolle nimmt mich an die Hand und führt mich in die entlegendsten Ecken und Winkel dieses Raumes, hat mir eine Lampe in die Hand gedrückt, damit ich gut sehen kann und mich nicht mehr vor den Schatten fürchte, die mein EGO wirft.
Hin und wieder wage ich auch eine öffentliche Buchrezension.
Sebastian 23 und Julia Engelmann bewundere ich für die Fähigkeit, ihr Seelenchaos in Worten und Rhythmen zu kanalisieren, die mein Innerstes zum Schwingen bringen.
Die Schriften von Swami Chidvilasananda (Gurumayi) sind ein Scahtz, der so leicht zu heben ist und so tiefgründige, praktische Weisheiten offenbart, die ich schon immer wusste, aber nie in Worte fassen konnte... Das Leben ist leicht!
Als Kind oder Teenie dachte ich nicht darüber nach, ob ich etwas gut oder schlecht kann. Ich machte es einfach, weil es mir Spaß bereitete. Dazu gehört auch das Singen. Es geriet in Vergessenheit über die Jahre des Lernens, Studierens, Mutter und Ehefrau zu sein, ging verschütt in den Jahren des Kämpfens mit den Umständen, mit sich selbst, mit der permanenten Überforderung durch die Lebensumstände.
Nun steht die Gitarre wieder in Reichweite. Sie wandert sogar mit aus nach Paraguay. Sich Zeit zu nehmen für zaghafte Fingerübungen - das war ein neuer Beginn. Ich bin inzwischen "ALT", was meine Stimmlage betrifft, und die Themen, die meine Liedauswahl beeinflussen, haben sich natürlich auch verändert. Das Singen ist ein Sich-Wieder-Mit-Mir-Vertraut-Machen durch die Hintertür. Ich mache es inzwischen wieder, weil ich es brauche und verspüre den Impuls, andere Menschen teilhaben zu lassen.
Ein neuer Zeitvertreib, der mich auf andere Gedanken bringt, ist das Übersetzen englischer Texte in singbares Deutsch. Hm, gar nicht so einfach, denn wo englische Sprache es herrlich poetisch auf den Punkt bringt in zwei Worten, labert der Deutsche sich in die Verkopfung oder Verkitschung, und dann genügt die Melodiezeile nicht mehr für das, was einfach gesagt werden muss...