Eine sehr gute Freundin stellte mir das Büchlein als "Leihgabe" ins Regal und ich wählte es eher zufällig, weil es so schmal daherkam. Es bot sich an als leichte Kost zwischendurch. Inzwischen habe ich es mehrmals gelesen. Es ist tatsächlich sehr leicht. Es trennt unwichtiges von WICHTIGEM, es trennt Interpretation von WAHRHEIT. Es lässt Jesus sprechen und bringt durch seine Worte Klarheit in das Chaos. Beim Lesen fühlte ich mich quasi auf ein Wölkchen gesetzt und alle Schwere der Gedanken fiel von mir ab. Die Kompliziertheit der Welt fiel in sich zusammen, denn die Ur-Wahrheit ist so einfach. Ich möchte dem Autor einfach nur danken dafür, dass er dieses Schätzchen so liebevoll präsentiert. Valenteano stellt selbstlos seine Fähigkeiten zur Verfügung, damit Jesus uns sanft und liebevoll und schlicht an den Kern seiner Botschaften erinnern kann, damit die Menschen zur Besinnung kommen. Er stellt Jesus weder auf eine Bühne noch auf einen Sockel, und sich selbst ganz in den Hintergrund. Mein Innerstes haben beide zum Schwingen gebracht. Ich werde mir das Buch kaufen und es wird mein Hoffnungsquell sein.

 

Die Autorin (eine Journalistin, die mit Sprache gelernt hat umzugehen) stellte das Buch im Radio vor und machte mich neugierig, weil ich vor kurzem selbst unvermittelt mit Tod und Sterben und dem Verlust eines mir sehr nahen Menschen und dem Management der Umstände konfrontiert wurde.
Das Buch ist ein Bericht, ein Schildern von Momenten. Nicht mehr und nicht weniger.
Das Vergehen der Zeit ist der einzige rote Faden, an dem sich die Schilderungen entlang hangeln. Aber es zeigt nüchtern, dass das Leben weiter geht und man sich den Blick offenhalten kann für Alltagsbegegnungen, die einen nicht vom Verstorbenen entfernen, sondern immer wieder ein Erinnern und einen Bezug ermöglichen, die einem die Angst vor dem Vergessen nehmen.
Die Sachlichkeit des Schreibstils hielt mich als Leserin auf emotionale Distanz. Entweder konnte oder wollte die Autorin nicht ihre Empfindungen mitteilen. Sie selbst hat all diese Dinge erlebt, hat diese neuen Begegnungen gehabt und steht aber immer irgendwie weit entfernt vom Erzählten, unbeteiligt. Sie bewertet nichts emotional. Das ist befremdlich, trifft aber den Kern:
In einer Situation des größten seelischen Schmerzes fühlt man sich am meisten seelisch verletzbar und möchte für sich sein, sehnt sich aber gleichzeitig nach Mitgefühl und eine Gelegenheit, über seine Empfindungen zu sprechen.
Und die Freunde und Bekannten möchten so gern Trost spenden und wissen nicht, wie sie auf den Trauernden zugehen sollen. Und der Trauernde fragt sich, warum jeder um ihn einen Bogen macht und um das Thema. Jeder Beteiligte fürchtet, falsch verstanden zu werden. Mal abgesehen von den Berufsgruppen, die professionell mit dem Thema zu tun haben.
Dieses Buch bricht das Tabu und nimmt die Hemmschwelle, zeigt eine Möglichkeit, Berührungsängste zum Thema Tod, Verlust und Trauer zu überwinden.
Es ist ein kleines, aber mutiges Buch. Die Intimität der Emotionen sind ein persönliches Ding eines jeden Betroffenen und ich respektiere die Entscheidung der Autorin, ihre eigenen Gefühle nicht mit ins Bücherregal zu stellen.
P.S.: Mein inkonsequentes Gendern bitte ich zu entschuldigen. Ich bin emotional!

 

 

 

Groschenheft-Niveau

Rezension aus Deutschland vom 29. November 2019

Ich erwartete eine spannende Geschichte mit Tiefgang, der "Typ auf dem Cover" machte neugierig. Was ich bekam, war ein sprachlich verholperter (oder grottig übersetzter) Love&Crime-Roman, den man nur schafft, wenn man das Gehin ausschaltet oder sich auf ein Alkohol-Level begibt, der im Alltag der Protagonisten die Norm zu sein scheint. Warum muss ich immer wieder bei den wiederholten Szenen des gegenseitigen An-Atmens an Mundgeruch und Zahnpasta-Werbung denken? Wie stelle ich mir "sturmumtoste" Augen vor? Keine Ahnung. Ich empfand die ganze Geschichte einfach nicht das Papier wert, auf dem es gedruckt wurde. Ich werde das Buch auf den nächsten Flohmarkt mit nehmen... Sorry.
Da schaue ich lieber Rosamunde Pilcher.

Authentisch und ernüchternd

Rezension aus Deutschland vom 25. August 2013

Wenn das Aufschreiben dem Autor dabei geholfen hat, aus diesem selbstmörderischen Strudel herauszukommen, hat das Buch seinen Zweck erfüllt.
Was mir mißfiel war der große Platz, den der Autor seinem Protagonisten für die Aufzählung und emotionslose Beschreibung der vielen oberflächlichen sexuellen Kontakte einräumte.
Dass tiefe Beziehungen und Alkoholabhängigkeit sich irgendwann gegenseitig ausschließen, hätte man auch nach 2-3 Beispielen begriffen.
Ich bekam ein tieferes Verständnis und Erklärungen dafür,
-warum Entgiftungen und Entzüge nicht helfen,
-warum Unterstützung aus der Familie und dem Freundeskreis oder Arbeitsumfeld nicht hilft,
-warum das Sterben am Alkohol im engen Umfeld nicht aufrüttelt,
-warum auch Einsicht des Betroffenen in die Notwendigkeit der Abstinenz nicht hilft, trocken zu werden und zu bleiben.

Die Verselbstständigung der physischen Abhängigkeit wurde deutlich.
Das ist sicher eine ernüchternde Erkenntnis für alle Angehörigen, Freunde und Co-Abhängige eines Alkoholikers, die bei jedem Entzug hoffen und glauben, dass "...er/sie es diesmal aber bestimmt schaffen wird".
Die wichtigste Frage lässt der Autor unbeantwortet:
Was motivierte TIM nach dem Fenstersturz,endlich "Schluss!" zu sagen? Denn schließlich hat er es (bis jetzt) geschafft.
Ich fürchte, dass diese Frage keine Antwort hat. Das ist der Grund.
Mich als eine indirekt Betroffene hat das Buch vieles besser verstehen lassen.